Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde 72 (2023), 1

Titel der Ausgabe 
Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde 72 (2023), 1
Weiterer Titel 
Römische Wachtürme, der hl. Felix, Barockmaler Paul Troger oder die jüdische Familie Biegler

Erschienen
Horn 2023: Selbstverlag
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
€ 8,00 pro Exemplar

 

Kontakt

Institution
Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde
Land
Austria
Ort
Wien
c/o
Dr. Markus Holzweber Leopold Ernst Gasse 34-36/44 1170 Wien Tel.: +43 664 2836789 E-Mail: zeitschrift@daswaldviertel.at
Von
Markus Holzweber, WHB Waldviertler Heimatbund

Systematisch untersuchte Harald Lehenbauer schriftliche Quellen nach Hinweisen auf künstliche Erdwerke oder Befestigungen aus der Römerzeit in der Wachau. Er konnte schließlich ein komplexes Signalsystem an Wachtürmen ausmachen. Ein Turm war so positioniert, dass er möglichst viele andere Türme in Sichtweite hatte. Schwierige Geländepassagen wurden mittels eines Relaissystems verbunden, in welchem einzelne Türme keinen direkten Sichtkontakt zum Nachbarturm hatten.

1973 entdeckte Hermann Maurer bei einer Begehung in Pleissing eine seltsame Geländeform. Er erkannte, dass dieses Objekt nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Aber ohne Grabungen konnte er nur mutmaßen: es dürfte sich um eine Abschnittsbefestigung gehandelt haben. Vielleicht können aber neue technische Möglichkeiten zur Klärung beitragen.

„Schlechte Aussichten für den heiligen Felix in Kattau!“ So trist zeichnet Wolfgang Krisch das Bild über den Erhaltungszustand des denkmalgeschützen Bildstocks aus der Barockzeit. Da dieser eben keinen wirtschaftlichen Ertrag bringen kann, ist er dem Verfall preisgegeben.

Im Zeitraum von 1732 bis 1754 schuf der Südtiroler Barockmaler Paul Troger im Auftrag des Zisterzienserstiftes Zwettl zahlreiche Werke, die in unterschiedlichster Weise in den Quellen des Stiftsarchivs dokumentiert sind. Andreas Gamerith konnte im Stiftsarchiv neue Dokumente finden, die den Blick auf die künstlerische Arbeit eines der großen Meister der mitteleuropäischen Baockmalerei erweitern.

Markus Holzweber geht einem „Cold case“ auf die Spur. Lange hielt sich das Gerücht, dass der Tod von Karl Maier aus Albrechts vor rund 100 Jahren ein Wilderermord gewesen sein soll. Recherchen in damaligen Zeitungen belegen, dass es sich dabei allerdings um einen leichtsinnigen Unfall gehandelt hat.

Friedrich Polleroß widmet sich der jüdischen Familie Biegler in Neupölla. Diese lässt sich an ihrem Ursprungsort in der Nähe bei Temelin bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Wanderungsbewegungen von Prag nach Wien bzw. von Böhmen und Mähren ins Waldviertel entsprachen dem damaligen Trend. Polleroß skizziert die weitere Familiengeschichte der Familie Biegler, die in Neupölla von 1860 bis 1938 über drei Generationen eine Greißlerei betrieben hat.

Inhaltsverzeichnis

Harald Lehenbauer
Neu entdeckte römische Wachpositionen an der Donau? Überlegungen zur Konzeption der Wachturm- und Signalkette an der ripa Norica mit besonderer Berücksichtigung der Wachau und des Strudengaues
S. 1–28

Hermann Maurer
Eine Erinnerung an Pleissing aus dem Jahre 1973 und zugleich eine kleine Ergänzung zu einem unlängst erschienenen Aufsatz
S. 29–30

Wolfgang Krisch
Schlechte Aussichten für den heiligen Felix in Kattau! Zum drohenden Verfall eines denkmalgeschützten barocken Bildstocks, weil dieser vermutlich „keinen Ertrag bringen kann“!
S. 31–36

Andreas Gamerith
„Dieser Mann kam teuer – wie so oft, da er seinesgleichen de facto nicht haben soll.“ Der Maler Paul Troger und das Zisterzienserstift Zwettl: Neue Quellen zu einem Alten Meister
S. 37–53

Markus Holzweber
„Gewehre sollen stets ungeladen verwahrt oder eingeschlossen werden“: doch kein Wilderermord in Albrechts
S. 54–56

Friedrich Polleroß
Alltagsgeschichte und Erinnerungskultur. Am Beispiel der jüdischen Familie Biegler in Neupölla
S. 57–79

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